Vollfomat

In unserem Grundlagen-Fotokursen hören unsere Teilnehmer etwas über den Cropfaktor / Formatfaktor. Der Cropfaktor / Formatfaktor steht in direktem Zusammenhang mit dem Kamerasensor und ist abhängig vom Kameragehäuse. Spiegelreflex-Kamerasysteme und spiegellose Kamerasysteme gibt es in unterschiedlichen Sensorausführungen, Bridge– und Kompaktkameras haben in der Regel einen kleineren Sensor verbaut, bei denen der Cropfaktor zum tragen kommt.

Aus der Historie betrachtet haben Kamerahersteller bei der Entwicklung von Kamerasensoren einen „marktgängigen“ Sensor entwickelt. Dieser dem gegenüber dem Rollfilm (24mm x 36mm) „etwas kleinere“ Sensor konnte ursprünglich kostengünstig produziert und in größeren Stückzahlen abgesetzt werden.  Aufgrund der unterschiedlichen Sensorgrößen verhalten sich aber die Brennweiten am Objektiv unterschiedlich. Im Vergleich zu einem Vollformatsensor werden bei kleineren Sensoren die „Bildränder“ abgeschnitten, dass führt im Ergebnis dazu, dass der Betrachter den Eindruck erhält, es wäre in das Bild reingezoomt worden. Wie weit „reingezoomt“ worden ist, hängt von dem Cropfaktor ab.

Vollformat- & APS-Sensoren

Crop 1

Das vorstehende Motiv auf der linken Seite wurde mit einem Vollformatsensor und einer Brennweite von 16mm aufgenommen. Würde dieses Objektiv bei dieser Brennweite an Sensorformaten verwendet werden, die kleiner als das Kleinbildformat von 24x36mm sind, so ergäbe sich der in der Grafik rote sichtbare Beschnitt. Im Bild können Sie erkennen, dass das mit dem Vollformat aufgenommene Bild über einen größeren Bildrand verfügt, als dass mit dem APS-C Format aufgenommene Bild.

Beispielsweise beträgt der Crop-Faktor einer APS-C Kamera 1,5. Deshalb wird ein um diesen Faktor kleinerer Bildausschnitt aufgenommen. Die Aufnahme wirkt dabei, als wäre sie mit 24mm-Brennweite (am Vollformat) aufgenommen worden.

16 mm Brennweite x 1,5 Faktor = 24 mm Brennweite

Diese „Brennweitenverlängerung“ wird im Englischen als „Crop“ bezeichnet, was „abschneiden“ bedeutet. Und genau das ist der Crop-Faktor / Formatfaktor: Das Bild wird lediglich beschnitten, die Brennweite selbst ändert sich nicht.

Vollfomat APS C

Cropfaktor

Damit eine Vergleichsbasis geschaffen wird, geben die meisten Kamerahersteller kleinbildäquivalente Brennweiten (KB) ihrer Kameras an. Fotograf*innen haben so die Möglichkeit ihr Kamerasystem und Brennweiten miteinander zu vergleichen.

Dieser Faktor (Cropfaktor) besagt nichts weiter, als um wieviel kleiner das Aufnahmeformat der Kamera kleiner ist als das (einstmals) übliche Kleinbildformat (KB).

Bei den Vollformatkameras beträgt dieser Wert den Faktor 1, da die Sensorfläche genau dem Kleinbildformat von 24 mm x 36mm entspricht. Je nach Kameramodel ist der dort verbaute Sensor kleiner als ein Vollformatsensor, der sogenannte Cropfaktor wird in den technischen Daten der Kamera angegeben.

Sensorformate

Übliche Bezeichnungen für Sensorformate

FX – (Nikon) – Kleinbildformat 36 x 24 mm – Faktor 1:1,0
DX – (Nikon) – „Formatfaktor“   23,7 x 15,6mm – Faktor 1:1,5

Kleinbild (Canon) – Kleinbildformat 36 x 24 mm – Faktor 1:1,0
APS-C (Canon) – „Formatfaktor“  22,2 x 14,8mm – Faktor 1:1,6

Kleinbild (Sony) – Kleinbildformat 36 x 24 mm – Faktor 1:1,0
APS-C (Sony) – „Formatfaktor“ 23,5 x 15,7 mm – Faktor 1:1,5

MFT (Olympus / Panasonic) – Micro-Four-Thirds – Faktor 1:2

Umrechnungsbeispiele

Vollformat: Brennweite 24 – 70 mm = 24 – 70mm KB

APS-C: Brennweite 18 – 55 mm = 27 – 83 mm KB

Micro-Four-Thirds: Brennweite 14 – 42 mm = 28 – 84 mm KB

Im Ergebnis sind alle verwendeten Brennweiten in diesem Beispiel nahezu identisch.